Radio Caroline war ein Piratensender und sendete bis 1990 von einem Boot im Meer aus. Er war das erste Privatradio Großbritanniens und spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Popmusik der 1960er-Jahre.
Verbotener Privatsender
Der Musikproduzent Ronan O’Rahilly hatte zwar ein Label und Bands, aber zu der Zeit gab es nur zwei große Radiostationen: BBC und Radio Luxemburg. Beide weigerten sich, die Musik seiner Bands zu spielen. Um seinen Künstlern eine Plattform zu bieten, entschloss sich der Ire, einen eigenen Radiosender zu gründen. Er benannte ihn nach der Tochter Caroline des US-Präsidenten John F. Kennedy, nachdem er ein Foto gesehen hatte, auf dem sie und ihre Schwester im Oval Office spielten und ihren Vater dadurch bei der Arbeit störten. Diese Bild stellte genau das dar, was er mit seinem Radiosender bezweckte: die Regierung zu stören. Nachdem private Radiosender in den 1960er-Jahren in Großbritannien jedoch verboten waren, nutzte er ein Schlupfloch und sendete von einem Schiff aus, das drei Meilen vor der Küste ankerte und unter der Flagge von Panama fuhr. In dieser Zone galt das Recht des Landes, unter dessen Flagge das Schiff unterwegs war.
Sendebeginn
Am Karsamstag 1964 ging Radio Caroline erstmals auf Sendung. DJs waren Chris Moore und Simon Dee, wobei letzterer zu Beginn noch unbekannt war. Zunächst gab es jedoch zwei Sendeschiffe, denn Radio Atlanta begann nur drei Tage später mit seinem Programm. Um sich nicht gegenseitig die Hörer abspenstig zu machen, taten die beiden Produzenten sich schließlich zusammen und Radio Caroline wurde fortan von zwei Sendeschiffen gesendet. Das ursprüngliche Radio Caroline deckte den nördlichen Teil des Königreiches ab, während ihr ehemaliger Konkurrent als Caroline South den Süden mit Musik und Unterhaltung versorgte.
Radio Caroline heute
Die Satellitenausstrahlung wurde 2013 eingestellt, aber Fans können Radio Caroline heute übers Internet als Webradio hören. Als Vorlage für den Kinofilm Radio Rock hat es der Sender sogar auf die Leinwand geschafft.