Heute gibt es ein Überangebot an Medien: Es gibt Radiosender, die fast jeden Geschmack und Musikrichtung abdecken, unzählige Fernsehsender und natürlich noch die Streamingdienste im Internet, die dafür sorgen, dass auch ein verregneter Sonntag im Flug vergeht, weil wir uns die gesamte Staffel unserer Lieblingsserie anschauen können. Doch als das Radio 1923 erstmals auf Sendung ging, war es eine Revolution.
Bewegte Geschichte
Die Politik stand dem Radio zunächst sehr skeptisch gegenüber, da sie sich vor unerwarteten Wirkungen innerhalb der Bevölkerung fürchteten. Doch der Radiopionier Hans Bredow konnte die Politiker von den Vorteilen des Rundfunks überzeugen, die er in der Bildung und Unterhaltung der Hörer sah. Dennoch blieb die politische Führung der Weimarer Republik dem Radio gegenüber misstrauisch und wollte sowohl den Inhalt als auch die Technik kontrollieren.
Die ersten, die die Möglichkeiten des Radios zur Beeinflussung der Bevölkerung erkannten, waren die Nazis, die das Radio zum Massenmedium machten. Um zu verhindern, dass der Staat das Radio als Propagandamittel nutzte, wurde der Rundfunk nach dem Krieg jedoch vom Staat abgekoppelt und in den 1950er-Jahren das UKW-Radio eingeführt. Der nächste Einschnitt war in den 1980er-Jahren, in denen es erstmals Privatsender gab.