Es ist noch gar nicht so lange her, dass Jugendliche vor ihrem Radio darauf gelauert haben, dass endlich ihr Lieblingslied gespielt wurde. Für diejenigen, die sich die Single oder das Album nicht als CD leisten konnten, gab es immerhin die Möglichkeit, es auf Kassette aufzunehmen, wenn es im Radio lief.
Revolution auf dem Musikmarkt
Nachdem es der Musikbranche jahrzehntelang ausgezeichnet ging, litt sie zunehmend darunter, dass die Leute kein Geld mehr für CDs ausgeben wollten und sich die Musik auf Plattformen im Internet herunterluden. Die mahnenden Appelle brachten nicht viel, doch dann betrat am 7. Oktober 2008 Spotify, ein Start-up aus Schweden, den Musikmarkt.
Die Idee war ebenso einfach wie erfolgreich: Die Titel mussten nicht mehr auf dem Gerät gespeichert werden, sondern konnten direkt aus dem Netz abgespielt werden. Nachdem die Nutzer lange nicht bereit waren, in einen Musikladen zu gehen und sich die neueste CD ihres Lieblingskünstlers zu kaufen, konnten sie nun so viel Musik hören wie sie wollten, und das auch noch kostenlos.
Neue Art der Finanzierung
Die Finanzierung lief über Werbung. Dieser neue Ansatz hing damit zusammen, dass der Gründer von Spotify, Daniel Ek, davon überzeugt war, dass der Nutzer zunächst die Plattform nutzen muss, ehe er bereit ist, dafür zu bezahlen. Um potentiellen Nutzern möglichst wenige Hürden in den Weg zu legen, konnten sie Spotify kostenlos nutzen, allerdings gab es dafür Werbeunterbrechungen und Einschränkungen beim Überspringen der Songs.
Geduld bei der Kundenbindung
Langfristig gesehen spekulierte Ek darauf, dass Nutzer, die von der Plattform überzeugt waren, bereit waren, für ein Abo zu bezahlen. Dies bedeutete jedoch für die ersten Jahre, dass Künstler und Musikkonzerne kaum etwas damit verdienten, dass ihre Lieder auf Spotify verfügbar waren. Dies führte zu Spannungen und Protesten von den Musikern. Doch langfristig behielt der Spotify-Gründer Recht: 180 Millionen Menschen nutzen heute Spotify und 83 Millionen von ihnen sind zahlende Abo-Kunden.